Barbara's Zuhause | Mut zur Farbe | Naturnah im Garten unterwegs



Design für das alltägliche Glück | Nord Deutschland
Dies ist die Geschichte von dem Haus, das Barbara’s Eltern zusammen mit einem jungen, kreativen Architekten in den späten 1960er Jahren entwarfen und in einem kleinen Ort in Norddeutschland bauen ließen. Als sie es dann einige Jahrzehnte später ihr vererbten, stellte sich die Frage: Verkaufen oder baulich/energetisch sanieren und nach den eigenen Vorstellungen gestalten?
Nicht zuletzt aus Aspekten der Nachhaltigkeit entschied sie sich für das Be- und Erhalten …
Und so treffen in diesem Haus nun Stilelemente aus den 60/70er Jahren des letzten Jahrhunderts auf modernes Design. Eine spannende Kombination, die viel zu einem positiven Lebensgefühl beiträgt.
Barbara’s Homestory…
Das Haus befindet sich auf einem circa 1000 m² großen Grundstück (einem früheren Acker), das sich über die Jahrzehnte zu einem eingewachsenen, relativ naturnah gestalteten Garten entwickelt hat.
F: Beschreibe dein Zuhause in Bezug auf folgende Funktionen – als Rückzugsort / Ort für Kommunikation / Raum zum Entspannen / Arbeit (Homeoffice)
Die lichtdurchflutete Diele mit der Glastür und den großen Fenstern mit Blick zur Terrasse und in den zu allen Jahreszeiten interessanten Garten lädt dazu ein, viel Zeit draußen zu verbringen. Vor allem von Frühjahr bis Herbst findet hier daher auch ein großer Teil des Lebens statt.



In der dunklen Jahreszeit, die im Norden Deutschlands ja recht lange dauern kann, bietet sich neben dem Wohnraum im Erdgeschoss vor allem das Lese- und Fernsehzimmer in der oberen Etage des Hauses als idealer Rückzugsort an …


Das ebenfalls im oberen Geschoss gelegene „Hüttchen“, das durch die Holzdecken und Dachschrägen gemütlich und beschützend wirkt, wird zurzeit teilweise für sportliche Aktivitäten genutzt.
F: Welche Rolle spielt Licht in deinem Zuhause? Beleuchtung / natürliches Licht / indirektes Licht / energetische Überlegungen / Lichtschutz
Da es sich um ein frei stehendes Haus auf einer kleinen Anhöhe in einem relativ großen Garten handelt, erhält es von allen Seiten viel Tageslicht. Dabei ist die Sonneneinstrahlung bei wolkenlosem Himmel auf der Südseite des Hauses oft so stark, dass Plissees und Rollos zum Einsatz kommen.








Bei der Beleuchtung sind Lampen mit LEDs heute ja Standard. Nach einigen schlechten Erfahrungen mit fest eingebauten LEDs bevorzuge ich allerdings – soweit möglich – inzwischen Lampen mit austauschbaren LEDs. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl spielen für mich dabei nicht nur funktionelle Aspekte (Lichtstärke und Lichtfarbe, Dimmbarkeit), sondern auch das Design der Lampe.
F: Welches ist dein Lieblingsmöbel und warum?
Da gibt es mehrere Möbel, die mich immer wieder glücklich machen. Unter anderen die Couch im Lesezimmer, die aus einer früheren Wohnung stammt und für die aktuelle Wohnsituation mit einem wunderschönen taubenblauen Wollstoff von Krämer Raumkunst neu bezogen wurde.



Ebenfalls sehr beliebt ist im Wohnzimmer der alte Holzstuhl/-sessel mit einer ausklappbaren kleinen Holzplatte. Zusammen mit der Fußstütze in Form eines Braunbären eignet er sich ganz wunderbar zum Lesen und Entspannen.


F: Spielt Kunst eine Rolle in deiner Inneneinrichtung? Und wenn ja, in welcher Weise?
Kunst im eigentlichen Sinn ist mir im eigenen Zuhause nicht so wichtig. Entscheidend bei der Auswahl der diversen Objekte, die sich in vielen Räumen befinden, ist die emotionale Bindung und Erinnerung an besondere Erlebnisse – an besonderen Orten – mit mir besonders nahestehenden Menschen.
Da ich mich für Landschaften mit weitem Horizont begeistere, finden sich in meinem Zuhause viele „Fundstücke“ aus Afrika, besonders aus der Sahara, die ich von den diversen Reisen mitgebracht habe; daneben eigene Fotos von meiner Lieblingsinsel sowie von Wanderungen in den Bergen.



F: Welches ist dein aktueller Lieblingsplatz?
Im Winter fühle ich mich im Lesezimmer besonders wohl; nicht zuletzt, weil das nach Westen ausgerichtete Dachflächenfenster in dieser Jahreszeit häufig einen grandiosen Blick auf den Abendhimmel ermöglicht.



In der warmen Jahreszeit gibt es im Garten gleich mehrere Plätze, die – abhängig vom Sonnenstand – als Lieblingsplatz zur Auswahl stehen. Besonderer beliebt sind seit ein paar Jahren die Kippliegen am Brunnenplatz, die je nach Kippstellung den Blick auf die oft schnell dahin ziehenden Wolken oder in den Garten ermöglichen.





F: Was bedeutet dir dein Garten / deine Terrasse /dein Balkon?
Mein Garten liegt mir sehr am Herzen, wobei ich bei den Umgestaltungen vor allem folgende Ziele im Auge habe:
- die Pflanzen und Sträuche/Bäume sollen mit der zunehmenden Trockenheit im Sommer und der Feuchtigkeit im Winter klar kommen,
- die Bepflanzung soll möglichst naturnah sein und nicht nur uns Menschen Freude machen, sondern auch möglichst vielen Insekten, Vögeln und anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten,
- der Garten soll pflegeleicht sein.
Klingt unmöglich? Ist es aber nicht – aber das ist eine andere Geschichte…





Egal ob Winter oder Sommer: im naturnahen Garten gibt es immer etwas zu entdecken.






F: Wenn du eine Sache / einen Aspekt deines Zuhauses ändern könntest und das Budget keine Rolle spielen würde, was wäre es und warum?
Ein großes Projekt für die nächsten Jahre ist die weitere energetische Sanierung des Hauses (neues Dach mit zeitgemäßer Dämmung, Luft-Wärme-Pumpe, Photovoltaik-Anlage).
F: Was war die wichtigste Erkenntnis / Lektion beim Entwickeln / Einrichten deines Zuhauses?
Die bauliche/energetische Sanierung und Innenraum-Gestaltung des gesamten Hauses fand statt, als ich hier bereits lebte und im Home-Office arbeitete. Da konnte man natürlich nicht alles auf einmal machen, sondern es ging relativ langsam Raum für Raum voran. Neben der nervig langen Bauzeit war es dabei ein Vorteil, dass die Auswirkungen der bereits erfolgten Sanierung/Umgestaltung frühzeitig erkennbar waren und beim Projektfortschritt berücksichtigt werden konnten (sowohl bei Erfolg als auch bei Misserfolg).
Bei der Einrichtung war es mir von Anfang an wegen der Familiengeschichte, aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit wichtig, dass möglichst viele Möbel aufgearbeitet werden und im neuen Ambiente ein 2. Leben bekommen.
Und so steht nun der uralte Kleiderschrank meiner Großeltern im neuen hellen Schlafzimmer zusammen mit einem neuen Massivholzbett aus Zirbenholz, flankiert von modernen Decken-, Wand- und Stehlampen.



In der Essecke bilden die geerbte Vitrine zusammen mit dem neuen Holztisch, den aufgearbeiteten Stühlen aus mehreren Epochen und der modernen Hängelampe ein harmonisches Ensemble.


F: Was war das Mutigste, das du in deinem Zuhause gemacht oder verändert hast?
Als die erste Wand damals im Esszimmer in einem satten Petrol gestrichen wurde, fand ich das schon sehr mutig. Bei den nächsten Wänden war es dann aber nicht mehr die Frage, ob überhaupt, sondern in welchem Farbton und mit welcher Art von Farbe (Silikat, Kreide). Sogar im Außenbereich habe ich mich erstmals für einen farbigen Anstrich entschieden, um die Wandfläche hinter den Kippliegen optisch etwas zurückzunehmen.



F: Wenn du jemandem 3 Ratschläge oder 3 Tipps aus deiner eigenen Erfahrung für die Gestaltung seines Zuhauses geben solltest – welche wären das?
- Geh das Projekt engagiert an, aber überstürze nichts! Je aufwändiger eine Maßnahme ist, desto intensiver sollten mögliche Auswirkungen auf zukünftige Umgestaltungen, bis hin zu anderen Raumnutzungen überlegt werden. Während Entscheidungen für neue Bilder, Lampen und Kissen am besten spontan gefällt werden, kann bei der Auswahl neuer Bodenbeläge (Holz, Linoleum, Fliesen) ein strukturiertes Vorgehen, eventuell mit Visualisierung der verschiedenen in Frage kommenden Formate und Farben hilfreich sein. Dasselbe gilt natürlich auch beim Einbau einer neuen Küche oder Renovierung eines Badezimmers.
- Bei der Entscheidung für farbige Wände ist es wichtig, dass die Farbmuster groß genug sind, um einen möglichst realistischen Eindruck von der Farbwirkung zu bekommen. Nach einer entsprechenden Vorauswahl sollten die Muster dann am besten zu verschiedenen Tageszeiten und auch bei künstlicher Beleuchtung begutachtet werden. Das habe ich versäumt und war dann bei einem Farbton doch etwas überrascht ;-).
- Es klingt profan, ist aber eben doch nicht selbstverständlich: Eine Neugestaltung der Wände ist DIE Chance, ohne großen Aufwand zusätzliche Steckdosen bzw. Steckdosenleisten einbauen zu lassen. Und davon kann man ja eigentlich nie genug haben …
Extra-Tipp
Bei einer Immobilie, die man lange Zeit selbst bewohnt hat oder sehr gut kennt, weil – wie bei mir – die Eltern sie bewohnt haben, kann es schwierig sein, sich von der gewohnten Perspektive bzw. manchen alten Möbeln zu trennen. Ein Neuanfang, der einzelne Räume oder das ganze Haus bei Erhalt und gegebenenfalls Aufarbeitung der erhaltenswerten Möbel zu neuem Leben erweckt, stellt daher eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.
Mir hat dabei die inspirierende Zusammenarbeit mit doppelpunkt:design sehr geholfen; zwei engagierten, bekennenden Design-Enthusiastinnen und „Wohlfühl-Raum-Entwicklerinnen“, die mit ihrem Gespür für Farben und Formen, machbaren Verbesserungen sowie Visualisierungen und Moodboards ihrer Ideen mich immer wieder motiviert und tatkräftig unterstützt haben.



Die Weite in der Nähe
Die Natur in all ihren Facetten hat mich schon immer begeistert. Landschaften mit weitem Horizont sind für mich Befreiung von Ballast, Entspannung, Freiheit, Raum für neue Gedanken und Ideen…




Ganz besonders faszinieren mich Naturlandschaften wie die Sand- und Steinwüsten der Sahara, scheinbar endlose Strände am Meer, aber auch Berglandschaften oberhalb der Baumgrenze. Die entsprechenden Länder waren daher lange Zeit die bevorzugten Urlaubsziele; nicht zuletzt auch wegen der Möglichkeit, bei diesen Reisen Menschen aus anderen Kulturkreisen direkt und auf Augenhöhe begegnen zu können.
Da ich allerdings auch berufsbedingt viel Zeit in Flugzeugen und den Wartebereichen von Flughäfen verbringen musste, nahm die Begeisterung für Fernreisen mit der Zeit immer mehr ab …
Und so ist es inzwischen die Natur in der Nähe, die mich jeden Tag aufs Neue begeistert. Direkt vor der Haustür: Der weite, oft tiefblaue Himmel mit spektakulären Wolkenformationen über der norddeutschen Tiefebene. Dazu das hier besonders hell leuchtende Sonnenlicht, die langen Tage im Sommer, die Rufe der Kraniche und Gänse, wenn sie im Frühjahr und Herbst über das Haus fliegen – und nicht zuletzt der naturnahe Garten mit all seinen Möglichkeiten zum Beobachten, Gestalten, Träumen …


